Gedanken einer (werdenden) Mama…
Jede Schwangerschaft verläuft anders, selbst die eigenen. Trotzdem ist es ein Unterschied, ob man das Wunder der Schwangerschaft zum ersten mal erfährt oder den Prozess bereits schon einmal durchlaufen hat. Welche Gedanken mir so durch den Kopf schießen und welche Unterschiede ich bis jetzt feststellen konnte, zähle ich euch hier nun auf:
#1 Die Schwangerschaft läuft mit
Ich erinnere mich noch gut daran, wie sehr ich in der ersten Schwangerschaft in mich hineingehorcht und jede noch so kleine Veränderung des Körpers wahrgenommen habe. Ganz bewusst habe ich mir Auszeiten genommen, mich auf die Couch gelegt, um das Baby zu spüren. Ich wusste auch immer genau, in welcher Schwangerschaftswoche ich bin und in welchem Entwicklungsstadium sich das Baby gerade befand.
Jetzt in der zweiten Schwangerschaft weiß ich nur Dank meiner Apps, in welcher Woche ich eigentlich genau bin. Im Alltag mit Kleinkind bleibt kaum Zeit, sich in dem Maße auf die Schwangerschaft zu konzentrieren, wie ich es beim ersten Mal tat. Die zweite Schwangerschaft läuft eben einfach mit. Denn der kleine Minimann ist sehr aktiv und will natürlich bespaßt werden. Also steht zusammen Einkaufen gehen, auf den Spielplatz gehen, zu Hause spielen, gemeinsam Kochen und essen eigentlich viel mehr im Vordergrund als die Schwangerschaft. Auch das schwere Heben, dass ich in der ersten Schwangerschaft unterlassen habe, ist kaum wegzudenken, denn unser kleiner Sohn möchte natürlich noch oft auf Mamas Arm, auch wenn er bereits 14 Kilo auf die Waage bringt. Auch wenn man oft keine Zeit hat, die Folgeschwangerschaft in dem Maße wahrzunehmen wie die erste, so kann ich doch von mir behaupten, dass ich mich eigentlich wesentlich fitter fühle als in der ersten. Aber das mag auch an Grund Nr. 2 liegen.
#2 Jede Schwangerschaft ist anders
Es ist komisch, aber man merkt schon gleich zu Beginn einer erneuten Schwangerschaft, wie sie sich von der vorherigen unterscheidet. Während es in meiner ersten Schwangerschaft gleich am Anfang zu Komplikationen kam und ich dadurch ziemlich schnell beruflich aus dem Verkehr gezogen wurde und streng Ruhe halten musste, so verlief die zweite Schwangerschaft bis jetzt wesentlich unkomplizierter. Ich konnte bis zur 20. Schwangerschaftswoche ohne Probleme arbeiten gehen und fühlte mich oft fit wie ein Turnschuh. Doch dann musste ich nach einem Kontrollbesuch beim Arzt leider doch ein paar Gänge zurückschalten, denn das kleine Minimädchen hat es wohl ein wenig eilig. Auch wenn ich nun mehr Ruhe halten muss, damit die kleine Madame noch ein wenig wachsen und gedeihen kann, kann ich sagen, dass ich mich in dieser Schwangerschaft im Allgemeinen wohler fühle als in meiner ersten. Klar habe ich auch Sorgen und Ängste, wie wohl jede andere werdende Mutter auch, aber sie sind nicht so stark ausgeprägt wie beim ersten Kind. Vielleicht liegt es daran, dass ich damals ganz schnell nach meiner Fehlgeburt wieder schwanger wurde und die Angst vor einer erneuten Fehlgeburt einfach alles überschattet hatet…vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass ich jetzt in meiner zweiten Schwangerschaft einfach nicht mehr so viel Zeit habe, mir über dies und jenes Gedanken zu machen, da wir ja bereits einen kleine Sohn haben, der unseren Alltag ganz schön aufwirbelt.
#3 Gedanken zum zweiten Kind
In der jetzigen Schwangerschaft mach ich mir viele Gedanken darüber, wie unser Minimann seine kleine Schwester annehmen wird und wie das Leben zu viert sein wird. Und oft schleicht sich auch immer wieder die Frage ein, ob man das Zweite genauso sehr lieben kann wie das Erste. Natürlich weiß ich, dass das eigene Mutterherz und die Mutterliebe einfach noch mehr wächst (symbolisch betrachtet, versteht sich) und die Liebe auf beide Kinder gleichermaßen aufgeteilt wird, aber trotzdem schießen mir solche Gedanken des Öfteren durch den Kopf. Auch stellt sich mir oft die Frage, wie das kleine Minimädchen aussehen und sich entwickeln wird. Wird es seinem Bruder sehr ähnlich sein? Wird es ruhiger oder gar aktiver sein? Wird es einfach „nebenherlaufen“ können oder bedarf es einer gesonderten Aufmerksamkeit? Wird das Stillen klappen? Ist ein Fläschchen nicht praktischer für das ganze Familienleben zu viert? Wird sie eine ruhige oder unruhige Schläferin sein? Ihr seht, Fragen über Fragen…
#4 Gedanken zur Babyerstausstattung…
Als ich mit Minimann schwanger war, habe ich mich viel mit Babymöbeln und Erstausstattung im Allgemeinen auseinandergesetzt und fleißig eingekauft. Vieles davon haben wir gebraucht, aber so einiges hat sich im Nachhinein auch als sinnlos oder unwichtig herausgestellt. Meine persönlichen Top 10 der Babyerstausstattung könnt ihr übrigens hier nachlesen. Somit haben wir natürlich schon fast alles Essentielle, das wir für das neue Familienmitglied brauchen. Selbstverständlich habe ich aber auch ein paar neue Sachen gekauft, denn da wir ja dieses mal ein Mädchen erwarten, konnte ich nicht darauf verzichten, auch ein paar süße rosafarbene Mädchensachen zu besorgen. 😉 Meine Shoppingtipps für die Kleinen könnt ihr im Übrigen hier nachlesen.
…dem Kinderzimmer
Viele Gedanken haben wir uns auch darüber gemacht, was wir künftig für den kleinen Minimann brauchen werden und wie wir das Kinderzimmer so gestalten können, dass beide Kinder gleichermaßen Platz haben. Obwohl sein Schwesterchen natürlich erst einmal bei uns im Elternzimmer im Babybay schlafen wird, so ist es mir doch wichtig, dass ihr Gitterbettchen schon im gemeinsamen Kinderzimmer steht – einfach, damit unser kleiner Sohn sich schon einmal daran gewöhnen kann, dass es nun noch ein weiteres Familienmitglied geben wird und das unser aller Leben verändern und bereichern wird. Außerdem halte ich an der Illusion fest, das kleine Minimädchen schon mal an ihren zukünftigen Schlafplatz zu gewöhnen und auch einfach mal dort abzulegen, wenn ich mit dem kleinen Minimann im Kinderzimmer spiele.
Da Minimann also sein Gitterbettchen an seine kleine Schwester abtreten muss, hat er dafür ein tolles, großes, neues Kinderbett von Kiddy bekommen, auf das er wahnsinnig stolz ist und in dem er – Gottseidank- sehr gut schläft.
…und sonstiger Ausstattung
Wir haben uns auch erst einmal gegen einen Geschwisterwagen entschieden und bereits ein Buggyboard gekauft und an den Kinderwagen montiert, so dass der kleine Mann schon eimal Gefallen daran finden kann, als „Großer“ auf dem Board zu stehen oder zu sitzen und dem Geschwisterchen den eigentlichen Platz zu überlassen.
Zu Minimanns Geburt hatten wir damals ein rotes Tripp Trapp mit komplettem Set inklusiv Babyaufsatz etc. geschenkt bekommen, so dass unser kleiner Junge schon früh mit am Tisch sitzen bzw. liegen konnte, während wir gegessen haben. Da wir es diesmal wieder so halten wollen und damit Minimann nicht denkt, er werde von seinem „Thron“ gestoßen, haben wir also auch ein gleichfarbiges Tripp Trapp für unser Minimädchen besorgt, um Streitereien schon einmal vorzubeugen.
#5 Gedanken rund um die (Geburts-)Vorbereitung
Im Gegenteil zur ersten Schwangerschaft habe ich bis jetzt – und ich bin momentan in der 35. Woche – noch keinerlei große Vorbereitungen für die Ankunft des neuen Familienmitgliedes gemacht. Ich habe weder die gesamten Babyklamotten gewaschen, noch überhaupt rausgesucht, und auch die Kliniktasche ist noch nicht gepackt. Ab und zu, vor allem, nachdem wir wissen, dass es unsere kleine Maus eilig haben könnte, schießt mir der Gedanke durch den Kopf, doch langsam mal an das Packen der Kliniktasche zu denken. Doch durch Minimann erhält man so viel Ablenkung, dass man solch Gedanken einfach schnell wieder vergisst. Wahrscheinlich werde ich mir eine To-Do-Liste anfertigen müssen, damit ich weiß, was alles noch vor der Geburt zu erledigen ist. Zumindest haben wir es schon einmal geschafft, alle an Freunde verliehenen Babysachen wieder einzusammeln. 😉
#6 Gedanken zur Geburt
In meiner ersten Schwangerschaft habe ich mir natürlich auch Gedanken über den Geburtsverlauf gemacht, einen Geburtsvorbereitungskurs besucht und massig Elternratgeber gelesen. Für mich stand auch die Frage nach der Art der Geburt nicht so sehr im Vordergrund. Ich wollte eine spontane Geburt versuchen, aber hätte es auch nicht schlimm gefunden, wenn ein Kaiserschnitt gemacht werden müsste – was letztendlich nach 36 Stunden Wehen und Geburtsstillstand dann auch der Fall war.
Jetzt in der Schwangerschaft mit Minimädchen komme ich eigentlich kaum dazu, irgendeinen Ratgeber zu wälzen oder einen Kurs zu besuchen. Für mich persönlich ist es auch nicht nötig, denn ich habe gelernt: man kann noch so viele Elternratgeber lesen, im Endeffekt geht einfach nichts über learning by doing. Daher hoffe ich einfach, dass ich durch die erste Schwangerschaft und die aufregende und lehrreiche Zeit danach schon ein wenig vorbereitet bin auf das, was noch bzw. wieder kommen wird. Ich habe mir zum Beispiel fest vorgenommen, mich bezüglich des Stillens, das beim Minimann anfänglich eine richtige Katastrophe war, nicht mehr so unter Druck zu setzen. Wenn es klappt, dann klappt es, wenn nicht, dann bekommt unsere Tochter eben das Fläschchen.
Was mir jedoch größeres Kopfzerbrechen bereitet, ist dieses Mal die Art der Geburt. Ich bin hin und her gerissen zwischen dem Gedanken einer spontanen Geburt oder eines geplanten Kaiserschnittes. Beides hat für mich seine Vor- und Nachteile.
Vorteil einer spontanen Geburt:
- Wenn alles gut verläuft, ist man viel schneller wieder auf den Beinen als nach einem Kaiserschnitt und somit auch schneller wieder fit für Kind Nr. 1 und das Baby.
- Das Baby kommt, wenn es bereit dazu ist
Nachteile einer spontanen Geburt:
- Geburtsverletzungen, die in vielerlei Art auftreten können
- Dauer der Geburt (bei vielen geht es schnell, aber es kann sich, wie bei meiner ersten Schwangerschaft, auch richtig und schmerzhaft in die Länge ziehen)
Vorteile eines geplanten Kaiserschnitts:
- man weiß den exakten Geburtstermin und kann somit schon im Vorfeld genau planen, wie und wer sich dann um das erste Kind/die anderen Kinder kümmern wird, wenn es soweit ist
- man kann sich mental schon einmal auf die Geburt, die Operation und die Schmerzen danach vorbereiten
- Gefahren für das Baby, die während einer spontanen Geburt auftreten können, sind bei einem Kaiserschnitt sehr viel geringer
Nachteile eines Kaiserschnittes
- es ist eine richtige Operation, die an deinem Körper vollzogen wird
- es können im Nachhinein Komplikationen mit der Narbe auftreten
- die Schmerzen nach der OP sind groß und der Heilungsprozess dauert seine Zeit
- man ist noch lange nicht so mobil wie nach einer gut verlaufenen Spontangeburt
- das Baby wird vor seiner Zeit auf die Welt geholt
- der Milcheinschuss kann nach einem Kaiserschnitt bis zu sieben Tage auf sich warten lassen
Natürlich gibt es noch mehr Vor- und Nachteile, aber das sind die, die mir momentan am meisten durch den Kopf spuken.
Warum ich mir überhaupt so viele Gedanken darüber mache?
Da das Erlebnis der ersten Geburt doch sehr geprägt ist von großen Schmerzen, totaler Erschöpfung und auch etwas Verärgerung darüber, dass man nicht schon viel früher während des Geburtsverlaufs hatte feststellen wollen, das eine spontane Geburt gar nicht möglich war, bin ich diesbezüglich etwas sensibler. Auch, dass sich damals Ärztin und Hebamme vor mich gestellt und lautstark untereinander erörtert haben, wo ich überall würde reißen und Verletzungen davon tragen können, macht mir den Gedanken einer Spontangeburt nicht gerade schmackhaft. Andererseits weiß ich nun natürlich auch, wie schmerzhaft und beschwerlich die ersten Tage nach dem Kaiserschnitt waren und wie eingeschränkt in meiner Mobilität ich war. Dennoch weiß ich auch, dass es mit jedem Tag besser wurde und ich nach knapp einer Woche auch wieder aufrecht laufen konnte. Ob ich also eventuelle Geburtsverletzungen durch eine Spontangeburt den Schmerzen eines Kaiserschnittes vorziehen möchte, weiß ich somit ehrlich gesagt noch nicht…
#7 Gedanken zum Familienleben
Viele Gedanken mache ich mir auch darüber, wie wir den Familienalltag mit nun bald zwei Kindern meistern werden. Wie werde ich unserem kleinen Minimann und unserem kleinen Minimädchen in gleichem Maße gerecht? Wie kann ich unserem Sohn klar machen, dass er uns trotzdem noch genauso wichtig ist und er noch genauso geliebt werden wird wie zuvor, auch wenn nun noch ein weiteres Kind in unserer Familie ist? Wie klappt das mit dem Stillen, wenn Minimann währenddessen beschäftigt werden will oder eifersüchtig wird? Wie verändert sich der Tagesablauf und unsere Routine mit Kleinkind und Neugeborenen? Und und und…
Ebenso haben wir uns viele Gedanken über die Wohnsituation gemacht. Wer mir auf Instagram folgt, der weiß, dass wir in näherer Zukunft ein Eigenheim im Grünland bauen wollen. Vor ein paar Jahren noch hätte ich nie daran gedacht, schon so bald aus der Stadt wegziehen zu wollen. Doch Ansichten ändern sich, sobald Kinder da sind. Es ist einfach viel schöner, den Kindern einen Garten bieten zu können, in dem sie sich austoben und einfach viel an der frischen Luft sein können. Seit unser Minimann da ist, sind wir so gut wie jedes Wochenende draußen im Grünland und wir merken, wie sehr es unserem kleinen Sohn dort gefällt und wieviel ausgelasteter er einfach ist, wenn er den ganzen Tag im Freien verbringen kann. Klar gibt es in der Stadt auch Parks und Spielplätze, auf denen sich die Kinder austoben können, doch es ist einfach nicht dasselbe. Und ein bezahlbares Haus mit Garten in der Stadt zu finden, ist einfach utopisch…!
In Sachen Eigenheim bleibt es also weiterhin spannend…!
Wie ihr also seht, sind das so die Gedanken, die mir momentan durch den Kopf schießen.
Welche Gedanken hast du dir so während deiner (Folge)Schwangerschaft gemacht? Hast du vielleicht Tipps, wie wir gerade die Anfangszeit mit Baby und Kleinkind gut bewältigen können?
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