… oder warum der Kaffee immer kalt ist?!
Die Sonne kitzelt deine Nase, deine Laken riechen herrlich nach frischgewaschener Wäsche, köstlicher Kaffeeduft zieht in deine Nase….Hmm ja, so war das Aufwachen, bevor der kleine Minimann unser Leben bereicherte und komplett umkrempelte.
Heute erzähle ich euch einfach mal von unserem ganz normalen Familienwahnsinn oder warum der Kaffee immer kalt ist.
Das Aufstehen
Zwischen 6.00 Uhr und 6.30 schlägt das Babyphone an. Es raschelt und rumpelt im Zimmer nebenan und irgendwann erklingt das süßeste „tapstapstaps“ nackter Füße, das du je gehört hast. Dann wird die Türe schwungvoll aufgestoßen und mitten im Zimmer steht der kleine Minimann. „Mamaaaa?“ ertönt seine liebliche Kinderstimme. Ich tue noch so, als würde ich tief und fest schlafen. Die tapsenden Füßchen kommen näher. „Mamaaaaaaaa?“ Jetzt steht er direkt vor mir und ohne hinzusehen weiß ich, dass er seine beiden geliebten Kuscheltiere ganz eng an sich drückt und wild an seinem Schnuller nuckelt. „Mamaaaaaaaaaaaaa?“ Okay, es hilft nicht, mich tot zu stellen. Ich mach die Augen auf und wuschel unserem kleinen Sonnenschein erst einmal durch die Haare. „Mamaaaa essen machen!“ kommt es sogleich fordernd. Minimann versucht, die Bettdecke wegzuziehen. „Mama, aufstehen, frühstücken!“ Seine kleine Hand greift nach meiner und versucht mich aus dem Bett zu ziehen. „Kann der Papa denn heute nicht mit dir frühstücken?“ frage ich Minimann hoffnungsvoll. „Papaaaaa?“ fragt er? Papa dreht sich um und antwortet mit einem langen „Jaaaaaaa?“ Minimann versucht wieder, mich aus dem Bett zu ziehen. Papa fragt, ob er mit ihm frühstücken soll. „Neeee, Mama, Papa schlafen!“ antwortet unser kleiner Sohn bestimmt.
Na gut, also stehe ich auf, werf mir meinen Morgenmantel über und gehe hinüber in sein Kinderzimmer. Wir lassen dort nämlich immer erst einmal den Tag herein (d.h. Rollo hoch und Vorhänge auf), bevor wir in die Küche gehen und das Frühstück machen.
Das Frühstücken
„Was magst du denn frühstücken?“ frage ich den kleinen Schatz, obwohl ich die Antwort schon längst kenne. „Müsli“ kommt sie mir auch prompt entgegengeschossen. Ich schütte ihm also ein wenig Müsli in seine Schale, hole einen Löffel und stelle ihm beides auf seinen Platz. Milch darf auf keinen Fall hinein! Erst später. Dann mach ich mir erst mal einen Kaffee und schenk mir ein großes Glas Wasser ein. Während ich mir Milch in meinen Kaffee gieße, nuschelt der Minimann mit vollem Mund: „Ich auch bitte Milch“. Klaro, Müsli ohne Milch schmeckt ja auch nur halb so gut. Genüsslich löffelt Minimann ein wenig an seinem Müsli, dann nimmt er die Schale und versucht, die Milch daraus zu trinken. Klappt ganz wunderbar, wie ihr euch vorstellen könnt. Nachdem ein bisschen in seinem Mund und ein Großteil auf Tisch, Stuhl, Boden und ihm selbst gelandet ist, beschließt der kleine Mann, dass das Frühstück nun fertig sei. „Mama komm mit kuscheln“ fordert er und läuft schnell zur Wohnzimmercouch. Schnuller und Kuscheltiere fest an sich gedrückt, wartet er, bis ich mich zu ihm setze, ihn in den Arm nehme und wir einfach eine Weile so da sitzen. Ernsthaft? Können wir nich erst ein wenig Kuscheln und dann Frühstücken? Ich frage meinen kleinen Sohn, ob er nochmal ins Bett möchte. Er schüttelt den Kopf. „Papaaaaa? Auch aufstehen!“ trällert er dann durch den ganzen Raum, und zwar so lange, bis der Papa sich aus dem Bett gequält hat. „Papa auch Kaffee machen?“ kommt die nächste Frage. Apropos, wo ist eigentlich mein Kaffee? Ach ja, er steht noch auf dem Küchentisch…unangetastet. Schnell schnapp ich mir die Tasse und nehm einen Schluck. Hmmm….lauwarm. Geht noch!
Das Duschen
Nachdem der Papa geduscht hat und sich für die Arbeit fertig macht, hüpf ich schnell in die Dusche. Kaum steh ich unter dem Strahl, kommt der Minimann fröhlich angerannt und schmeißt mir sämtliches Badespielzeug, das er finden kann, in die Wanne. Damit die Mama sich beim Duschen auch nicht langweilt. Auch auf seine kleine Badematte muss ich mich stellen, damit ich nicht ausrutsche. Dann schaut er mir einfach begeistert zu, bis ich fertig bin. „Mama raushelfen?“ fragt er und streckt mir seine Händchen entgegen, um mir aus der Dusche zu helfen. Wie lieb. Eincremen verschieb ich auf später, sonst gibt es nur wieder großes Geschrei um die Creme. Also schnell Bademantel an und Handtuch um den Kopf gewickelt und ab mit Minimann auf den Wickeltisch. Das morgendliche Wickeln und Anziehen ist immer ein Kampf. Minimann möchte nämlich viel lieber in seinen PJs rumlaufen. Naja, nach unserem morgendlichen Battle, den letztendlich immer die blöde Mama gewinnt, spielt Minimann in seinem Zimmer und ich nutze die Gelegenheit, mich im Bad fertig zu machen. Während ich mich also schminke (da bestehe ich drauf, so viel Zeit muss sein!) kommt der kleine Rabauke natürlich wieder angerannt, um zu schauen, was Mama so macht. Er klettert auf sein Höckerchen und schaut mir zu, zieht hier und da einen Schminkpinsel heraus und versucht, an meine Cremepöttchen zu kommen. Letztendlich kann ich ihn mit meiner Wimpernzange zufrieden stellen. Das wäre geschafft. Ach, und wo ist eigentlich mein Kaffee? Schnell gehe ich zurück in die Küche und nehme einen Schluck. Hmm, kalt. Naja!
Der Vormittag
Weil heute Omama-Tag ist, geht Minimann nicht in die Kita. Nachdem sämtliche Spielsachen ausgeräumt und „angespielt“ wurden, wird der kleine Mann quengelig. Höchste Zeit, mal an die frische Luft zu gehen. Also schnapp ich mir Kind und Kinderwagen und wir gehen erstmal zum Bäcker. „Ein Crooooo bitte!“ (Croooo = Croissant) ruft er der Bäckerin fröhlich entgegen. Also kaufen wir sein Croissant und ein paar Brezen und machen uns wieder auf den Weg, die Straße entlang, Autos anschauen und hoffen, eine Müllabfuhr zu entdecken. Das ist nämlich für ihn ganz großes Kino!
Während Minimann genüsslich an seinem Croissant kaut und Autos beobachtet, warte ich geduldig darauf, dass die Omama kommt. „Oh schau, ein großes Auto!“ ruft der kleine Mann begeistert. Oh ja, schon wieder eins. Omama kommt entweder mit der Tram oder der U-Bahn. Wir warten also gespannt ab, aus welcher Richtung sie kommt. Minimann fängt dann immer ganz begeistert an zu zappeln, wenn er sie entdeckt. Sehr süß!
Um 10 Uhr ist Omama dann da und übernimmt den kleinen Mann eine Weile. Das bedeutet für mich: in Ruhe einkaufen gehen oder auch mal eine liebe Freundin zum Brunchen treffen.
Wenn ich dann gegen 12.00/13.00 Uhr wieder nach Hause komme, liegt Minimann in seinem Bettchen und hält friedlich seinen Mittagsschlaf. Was es zum Mittagessen gab? Butter mit Brezel, oder Brötchen und Gummibärchen. Hmmmm…naja…
Ich mache uns zweien einen frischen Kaffee…der von heute morgen ist ja nun wirklich nicht mehr genießbar. Nachdem wir uns ein wenig über dies und das ausgetauscht haben, verabschiedet sich die Omama und ich mach es mir auf der Couch bequem. Ach ja, den Kaffee hab ich schon wieder vergessen…ist jetzt lauwarm, geht aber noch.
Der Nachmittag
Spätestens um 15.00 Uhr wecke ich meinen kleinen Minimann von seinem Mittagsschlaf. Leise gehe ich in sein Zimmer und ziehe Vorhänge auf und Rollo hoch. Minimann dankt es mir mit einem „neeeeee weiterschlafen“ und dreht sich von mir weg. Ich setze mich neben sein Bett und versuche, ihn sanft zu wecken. Er lugt über die Schulter, bringt ein müdes Lächeln zustande und macht die Augen wieder zu. Okay, ich lass ihn in Ruhe aufwachen, nehm ich mir vor und gehe in die Küche, um ihm einen kleinen Snack zuzubereiten. Irgendwann ist der kleine Mann dann auch bereit, aufzustehen und kommt zu mir in die Küche. Gemeinsam snacken wir eine Runde frische Beeren und Jogurt und überlegen dann, was wir unternehmen könnten. Manchmal gehen wir auf den Spielplatz, manchmal treffen wir Freunde, manchmal gehen wir zusammen einkaufen – das macht er irgendwie besonders gerne.
Meist sind wir dann gegen fünf, halb sechs wieder zuhause und es ist Zeit, dass Abendessen vorzubereiten. Ach und da steht ja auch noch mein Kaffee. Eiskalt. Menno.
„Mama, Bibabus gucken, okay?“ zwei große Augen schauen mich fragend und bittend an. Bibabus ist sein Lieblingslied und heisst eigentlich „The wheels on the bus“. Gemeint ist aber eigentlich eine Musiksendung für Kinder auf Netflix, genauer gesagt, Mitmachlieder für Kinder. Manchmal darf der kleine Mann das schauen, ja. Die Lieder sind nett animiert und dazu noch auf Englisch. Ein kleiner Lernfaktor ist also auch dabei. Ich lasse mich breitschlagen und während Minimann gespannt seine Lieder anschaut und hier und da lauthals mitsingt, bereite ich in Ruhe das Abendessen vor. Heute gibt es mal Gemüsequiche. Hmmm, lecker!
Der frühe Abend
Irgendwann dreht sich der Schlüssel im Schloss und Papa kommt von der Arbeit heim. Juhu! Wir freuen uns beide und Minimann nimmt seinen Vater gleich in Beschlag. Wir essen gemeinsam zu Abend und wie immer sehen Tisch, Boden und Minimann danach wie ein Schlachtfeld aus. Wie der Kleine es aber auch immer schafft, das Essen überall zu verteilen, obwohl er eigentlich Löffel und Gabel benutzt…
Nach dem Abendessen rennt Minimann zu uns ins Zimmer und krabbelt aufs Bett…sein (oft noch nicht gewaschenes Gesichtchen) drückt er dabei fröhlich in die weißen Laken und wartet darauf, dass Mama und Papa auch kommen und ihn auf der „Kitzelwiese“ durchkitzeln und Purzelbäume schlagen lassen.
Nachdem wir alle vom toben erschöpft sind, gehen wir rüber ins Kinderzimmer und versuchen, ein wenig aufzuräumen, was der kleine Mann natürlich überhaupt nicht toll findet. Papa soll lieber noch ein bisschen Brio-Bahn mit ihm spielen. Okay, zum runterkommen also noch ein bisschen „Schranke auf, Schranke zu“ spielen.
Das Abendritual
Gegen halb acht machen wir den Minimann bettfertig, das heisst, Zähneputzen, wickeln, Schlafanzug anziehen. Dann geht es ab auf seine Kuschelwiese und Mama und Minimann schauen zusammen noch ein paar Bücher an. Zur Auswahl stehen: Das neue Autobuch, das große Autobuch, das kleine Autobuch, Gute Nacht Gorilla, Die kleine Raupe Nimmersatt und Wie kleine Kinder schlafen gehen. Minimann darf sich drei aussuchen. Ein Autobuch, Gute Nacht Gorilla und Wenn kleine Kinder schlafen gehen sind meistens die Sieger. Wir schauen also gemeinsam die Bücher an, dann tapst Minimann zu seinem Babyphone, schaltet den Sternenprojektor an und die Gute-Nacht-Musik ein und macht seine Lichterkette aus. Danach geht es ab ins Bett. Noch einmal schön einkuscheln und ein dicker Kuss, dann versucht die Mama aus dem Zimmer zu gehen. Manchmal klappt es, oft leider auch nicht mehr. Unser Minimann konnte eine ganze Zeit lang alleine einschlafen und auch Mittags klappt es nach wie vor wunderbar, aber seit einiger Zeit möchte er, dass ich Abends da bleibe. Dann Kuschel ich mich auf die Kuschelwiese gegenüber seinem Bettchen und lausche seinem erst fröhlichem Gebrabbel, dass langsam immer weniger wird und irgendwann verstummt. Meistens dauert es bis ca. viertel nach acht, bis er eingeschlafen ist.
Feierabend
Also leise raus aus dem Zimmer und zu Papa ins Wohnzimmer auf die Couch. Oft schauen wir gemütlich eine spannende Serie an, manchmal arbeiten wir beide noch auf unseren Laptops vor uns hin, und manchmal besprechen wir einfach noch ein paar wichtige Dinge. Dann geht es auch für uns ab ins Schlummerland, denn wir wissen: ab sechs Uhr morgens kann es wieder heißen: Mamaaaaaaa?!
Ja, so sieht unser ganz normaler Familienwahnsinn aus.
Und jetzt ihr!
Wie läuft ein gewöhnlicher Tag bei euch so ab? Ist euer Kaffee auch immer kalt?
Ich bin gespannt auf eure Beiträge!
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