Mama zu sein ist die Rolle des Lebens, aber sie ist auch immer verbunden mit Sorgen, Stress und dem Gefühl des Zwiespaltes.
Den Sorgen, als Mutter zu versagen, den Kindern, Partner, den Freunden und auch sich selbst nicht gerecht zu werden…
Dem Stress, alles unter einen Hut zu bringen und dabei am besten noch entspannt und locker zu bleiben…
Dem Zwiespalt, sich entweder ganz der Mutter-Rolle zu widmen oder neben Mama auch Kollegin, Chefin, Freundin etc. sein zu können
Dem Druck: eine Super-Mom zu sein!
Und dann überkommt einen manchmal auch noch das Gefühl der Einsamkeit – obwohl man umgeben von seinen Liebsten ist. Klar haben wir alle unsere Freunde, die unsere Sorgen und Ängste bis zu einem Gewissen Grad verstehen können, und sicherlich haben wir alle auch andere Mama-Freundinnen, mit denen wir uns austauschen können. Aber welche (frischgebackene) Mama gibt denn schon gerne zu, einfach auch mal überfordert zu sein?!
Gerade als Minimann noch ganz klein war, befand ich mich immer wieder in solch einer Situation. Ich fühlte mich einsam, überfordert und selbst überhaupt nicht wohl in meiner Haut. Einsam vor allem durch das Stillen, das ich so ungern in der Öffentlichkeit tat und das mich somit an zuhause fesselte.
Überfordert, weil unser Leben durch das kleine Wesen komplett neu geordnet wurde und nichts mehr wahr wie zuvor.
Nicht wohl in meiner Haut, weil ich nach der Geburt einerseits mit schlimmen Wassereinlagerungen und andererseits monatelang (um genauer zu sein: bis zum Abstillen) mit Gelenk- und Rückenschmerzen zu kämpfen hatte.
Mutter zu werden ist etwas ganz Überwältigendes, das man nicht von heute auf morgen einfach so lernen kann. Es bedarf der Erfahrung und der Zeit, in diese Rolle hineinzufinden und hineinzuwachsen.
Es gibt Zeiten, da fällt dir einfach die Decke auf den Kopf und du hast das Gefühl, es klappe rein gar nichts. Dann gibt es Zeiten, in denen alles wie am Schnürchen läuft und du dir selber sagst: Siehst du, war doch nur halb so schlimm!
Aber diese Auf und Abs der Muttergefühle sind etwas ganz Normales und Alltägliches. Glaube mir: Du bist mit diesen zwiespältigen Gefühlen nicht allein!
Trotz oder gerade aufgrund des ganz normalen Familienwahnsinns darfst du aber eines nicht vergessen: auf dich selbst zu achten! Daher habe ich hier:
10 hilfreiche Tipps, dich neben deiner Mama-Rolle nicht selbst zu vergessen:
#1 Finde heraus, was DU willst und wer DU bist
Mutter zu sein ist ein Full-Time-Job. Es ist wahnsinnig bereichernd, aber auch ganz schön vereinnahmend und kann somit durchaus auch mal einengend wirken. Neben dem Mutter sein gibt es jedoch noch andere Rollen im Leben, auf die wir nicht verzichten möchten: Ehefrau sein, Freundin sein, Kollegin sein, Chefin sein – um nur einige Beispiel zu nennen. Es gibt Frauen, denen die Mutterrolle vollkommen ausreicht und die in ihr wahrhaftig aufblühen und als Full-Time-Mom von Grund auf zufrieden sind. Es gibt aber auch Frauen, die sich neben ihrer Rolle des Lebens auch noch nach ein paar Nebenrollen sehnen – einfach, um sich selbst nicht zu vergessen oder zu verlieren. Egal, welche der beiden Hauptrollen du dich angeschlossen hast, es ist keine der beiden weniger wert. Denn jede Frau sollte für sich entscheiden dürfen, was ihr gut tut. Daher gehe in dich und höre auf DEIN Herz und DEINE Stimme. Wenn du neben dem Mama sein gerne noch einen Beruf ausüben magst, warum nicht? Sicher, am Anfang ist es schwer, alles unter einen Hut zu bringen, Arbeitsalltag und Alltag mit Kind zu managen und dabei auch noch den Haushalt zu schmeißen. Doch das ist alles machbar! Gib dir selbst ein wenig Zeit, lass alles einpendeln, die Routine kommt ganz von selbst!
#2 Gönne dir ein bisschen Me-Time
Der Alltag mit Kind ist stressig, keine Frage. Denn die Kleinen möchten deine Aufmerksamkeit rund um die Uhr. Da fällt es schwer, sich für ein paar Minuten ungestört einer Sache widmen zu können, auch wenn es nur das Wäsche-Waschen ist. Versuche trotzdem, dir hier und da im Mama-Alltag ein bisschen Me-Time abzuknapsen….und seien es nur ein paar Minuten, in denen du dir in Ruhe eine heiße Tasse Kaffe oder Tee gönnen kannst, oder in Ruhe in dein Frühstücksbrot beißen kannst, ohne es gleich teilen zu müssen. Kinder können sich auch gut mal alleine beschäftigen, auch wenn sie anderes vorgeben. 😉
Wenn du Entlastung durch Kinderbetreuung, Partner, Großeltern oder Freunde finden kannst – dann nimm sie an! Hab kein schlechtes Gewissen, dein Kind kurzweilig mal jemandem anderen zu überlassen, und sei es nur, um einfach einmal in Ruhe und allein einkaufen zu gehen, ohne sich schnell durch die Quengelzone stressen zu müssen.
Suche dir ein Hobby, dass dich glücklich macht und dir Ausgeglichenheit verschafft, und investiere darin ein wenig Zeit. Du wirst sehen, wie gut es dir tut, deinen Fokus auf etwas zu legen, dass speziell nur für dich ist!
#3 Geht gemeinsamen Interessen nach
Auch wenn jedes Familienmitglied seine eigene Interessen hat, so lassen sie sich doch immer wieder miteinander verbinden und vereinen. Wenn der Papa beispielsweise gerne Ausflüge unternimmt und auch der Minimann am liebsten nur im Freien ist, dann bietet es sich doch an, einen schönen Familienausflug zu unternehmen, über den die Mama dann später ausführlich auf ihrem Blog berichten kann. Und Voilà! Schon sind drei Interessen in einer Familienaktivität vereint. 😉
#4 Lasst euch einander den Freiraum, den ihr braucht und unterstützt euch gegenseitig.
Vielleicht habt ihr ein gemeinsames Hobby, dem ihr nachgehen könnt, aber sicherlich hat jeder auch eines für sich. Gönnt sie euch, unterstützt euch, auch wenn das bedeutet, dass mal nur ein Elternteil unterwegs sein kann, während das andere bei den Kindern zu Hause bleibt. Aber für eine gesunde und glückliche Beziehung ist es meiner Meinung nach wichtig, dass jeder auch seinen eigenen Interessen und Hobbys nachgehen darf.
#5 Gönnt euch eine Putzhilfe
Ja, auch wenn vielleicht einige von euch jetzt die Stirn runzeln, bin ich der Meinung, dass eine Putzhilfe eine wahnsinnige Erleichterung ist – gönnt sie euch, wenn es der finanzielle Rahmen zulässt. Denn dadurch gewinnst du Zeit für dich und deine Familie, setzt dich selber nicht unter Druck, neben dem alltäglichen Familienwahnsinn auch noch den kompletten Haushalt schmeißen zu müssen und hast einfach eine Sorge weniger.
#6 Kauf dir etwas schönes, auch wenn du es nicht unbedingt brauchst
Mach dir selbst eine kleine Freude und kauf dir auch einmal etwas, was du vielleicht nicht unbedingt brauchst, aber was dir gut tut oder was dir einfach gut gefällt.
Sich selbst ein bisschen zu verwöhnen und zu beschenken – dafür brauchst du absolut kein schlechtes Gewissen haben!
#7 Date-Night
Geht ab und zu gemeinsam aus, auch wenn es nur zum Italiener nebenan ist. Vergesst nicht, dass ihr neben dem Eltern-Sein auch (Ehe-)Partner seid, deren Beziehung gepflegt werden will, auch wenn es mit Kindern nicht mehr so einfach geht wie früher.
Verabredet euch auch ab und zu mit Freunden, entweder, um langjährige Freundschaften zu pflegen oder auch neue Bekanntschaften aufzubauen und zu vertiefen. Es ist so ein schönes Gefühl, ab und zu einfach mal wieder unter Erwachsenen und Gleichgesinnten zu sein – auch wenn die Nacht dadurch eventuell etwas kürzer wird und der morgen danach anstrengender…
Auch einfach mal die Aussicht, sich für einen bestimmen Anlass endlich mal wieder richtig aufzuhübschen kann ganz schön motivierend wirken.
#8 Wochenend-Trip mit Familie
Plan einen Wochenend-Trip oder Kurz-Trip mit deinen Liebsten. Recherchiere einmal ein wenig, es gibt bestimmt viele Ziele, die in kurzer Zeit erreichbar und mit Kind und Kegel machbar sind. Versucht, einfach mal aus den eigenen vier Wänden herauszukommen und euch etwas anderes zu gönnen, etwas anderes zu sehen und schöne Erinnerungen zu kreieren. Was gibt es schöneres, als gemeinsame Erinnerungen zu teilen.?!
#9 Auszeit mit der besten Freundin
Trau dich ruhig auch mal, eine Auszeit mit deiner besten Freundin zu nehmen. Such dir ein schönes Ziel, fahr über Nacht einfach mal weg, genieße ein wenig Freiheit. Kind und Papa kommen auch mal eine Nacht ohne dich zurecht (außer du stillst natürlich noch) – und umgekehrt gilt das Gleiche natürlich auch für den Papa.
Als ich mich endlich einmal traute, mit meiner Schwester einen Ausflug zu unserem Lieblingsmusical zu machen, habe ich es so sehr genossen, dass es noch heute zu einer meiner liebsten Erinnerungen zählt. Auch wenn ich meine Familie über alles liebe, ich habe es einfach wahnsinnig genossen, mich einmal nur um mich selbst zu kümmern, stundenlang im Café sitzen zu können und über dies und jenes zu quatschen, einen wundervollen Abend im Musical zu verbringen und danach sogar noch auf einen Drink in die Hotelbar zu gehen.
#10 Einfach mal nix tun
Wenn der Nachwuchs sein Mittagsschläfchen hält, dann trau dich ruhig, auch einfach mal selbst nichts zu tun. Leg die Beine hoch, schlafe selbst ein wenig, lies in deinem Lieblingsbuch, schau eine Folge deiner Lieblinsserie…egal, aber gönn dir selbst auch eine Mittagspause (wie jeder andere arbeitende Mensch auch) und lass alles andere einfach einmal liegen. Du wirst sehen, wie gut dir ein kleines Päuschen im Mama-Alltag tun wird und wieviel Energie du nach dem Mittagsschlaf der Kleinen wieder aufbringen kannst.
Bei all den Tipps vergesst nicht: Eine Auszeit zu nehmen ist nicht egoistisch, sondern etwas ganz Natürliches! Nur wenn es dir selbst gut geht, du dich in deiner Haut wohlfühlst und mit dir im Reinen bist hast du die Kraft, für deine Familie die ganz persönliche Super-Mom zu sein!
Und jetzt ihr!
Was unternehmt ihr, um dem Mama-Alltag für ein paar Augenblicke zu entfliehen? Wie und wo tankt ihr wieder Kraft? Ich freue mich über eure Vorschläge.
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